Ungewöhnlich war das Ambiente der „Aller-Namenstag-Feier“: In der Baustelle der St.-Felizitas-Kirche waren Tische und Bänke aufgestellt, Helm van Hahm (kleines Bild) sorgte für die musikalische Umrahmung. Foto: mib

Lüdinghausen - In ungewöhnlicher Form fand am Allerheiligen-Abend die Namenstagsfeier für alle Heiligen statt. In der ausgeräumten Pfarrkirche St. Felizitas waren Tische und Bänke aufgestellt, die Teilnehmer an dieser Feier wurden von Pfarrer Benedikt Elshoff mit einem Glas Sekt begrüßt.

Zu einer nicht alltäglichen Andacht hatte die Pfarrgemeinde St. Felizitas die Gläubigen an Allerheiligen in die Baustelle der Pfarrkirche eingeladen. Es wurde „Aller-Namenstag“ gefeiert. Über 150 Teilnehmer hatten sich dazu im Vorfeld eine Eintrittskarte besorgt. Und wie auf einer richtigen Namenstagsfeier wurden die Gäste reichlich bewirtet. Das übernahm die Kolpingsfamilie.

Viele Teilnehmer brachten auch Geschenke mit, in Form von Spenden für die laufende Kirchenrenovierung und die Flüchtlingshilfe der Caritas Lüdinghausen. Die Projekte dazu wurden in der Andacht näher vorgestellt.
Pünktlich um 19.30 Uhr öffneten sich die Pforten der Pfarrkirche. Im illuminierten Vorraum wurden die Besucher von Pfarrer Benedikt Elshoff mit einem Glas Sekt begrüßt. Mitten in der Großbaustelle waren Tische und Bänke aufgebaut. Begleitet von Helm van Hahm aus Münster, der auf seiner Gitarre den Abend musikalisch gestaltete, gratulierten sich alle mit einem Kanon zum gemeinsamen Namenstag.

Zeugen des Glaubens aus der Kirchengeschichte und deren Lebensgeschichte standen dann im Mittelpunkt. Das Leben und Wirken von Adolph Kolping stellte Susanne Lenfers vom Vorstand der Kolpingsfamilie bei einem Glas Wein und einer leckeren Kürbissuppe vor. Als Pfarrer Benedikt Elshoff die Evangelisten den Gästen näher brachte, wurden Schnittchen mit Pumpernickel gereicht. Bei einem dieser Evangelisten waren nach der Restaurierung in einem Buch, das er in den Händen hält, Namen und Orte entdeckt worden. Was hinter dieser Auflistung steckt, wird nun die Archivgruppe beschäftigen.

Nach draußen ging es bei der Vorstellung des Heiligen Liudger durch Michael Kertelge. Diesem Heiligen ist ein eigenes Fenster in der Kirche gewidmet. Hierbei gab es Struwen zur Stärkung. Die vierte Station war die Statue der Heiligen Felizitas, Namenspatronin der Kirche, die Friedhelm Theveßen vorstellte. Passend dazu wurde die Felizitas-Praline quasi zum Dessert gereicht. In einem großen Kreis um die Statue fand mit dem Abendgebet und dem Segen die außergewöhnliche Andacht ihren Ausklang.

Die ungewohnte Umgebung in einer Baustelle und das kulinarische Angebot in einer außergewöhnlichen Andacht waren für die meisten Besucher sicherlich neu, fanden aber sehr großen Anklang. Eine neue und nachahmenswerte Form, Menschen jeden Alters wieder in die Kirche zu locken, waren sich die Besucher und die Organisatoren einig.

Text und Fotos von Michael Beer